Am 22.06.2022 fand um 19:00 Uhr in der St.-Ludgeri-Schule, Realschule Löningen ein Elternabend zum Thema „Modell statt Model“ unter der Leitung von Frau Dorothe Vorwerk, Ernährungsexpertin und Systemtherapeutin aus Cappeln statt.
Eltern und Lehrkräfte waren irritiert als sie eine Handvoll Süßigkeiten auf ihren Plätzen vorfanden. Eine nette Geste oder gewollte Irritation? Frau Vorwerk hatte so die geballte Aufmerksamkeit der Eltern und Lehrkräfte bei sich. Wie passt das Thema Süßigkeiten und Essstörungen zusammen? Welches Verhältnis haben wir zu unserem Körper? Hören wir unserem Körper zu oder verlassen wir uns doch lieber auf den Schrittzähler der Smartwatch? Wie beeinflussen die Medien unsere Körperwahrnehmung? Eltern durften ihre Fragen und Wünsche äußern, auf die während des Abends immer wieder eingegangen und bezuggenommen wurde. Nach einem kurzen theoretischen Input von Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung (Esssucht), wurde erklärt, was Ess-Störungen bei Jugendlichen hauptsächlich auslöst und wie Eltern, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte Anzeichen frühzeitig erkennen bzw. präventiv wirken können.
Die Pubertät ist die Phase der Abgrenzung und des Ausprobierens. Manchmal bemerken wir ein auffälliges Essverhalten bei unseren Kindern. Hier heißt es, aufmerksam zu bleiben! Ein auffälliges Essverhalten muss nicht zwangsläufig zu einer Essstörung führen. Es kann allerdings ein Anzeichen dafür sein, dass die oder der Betroffene Probleme hat und sich eine Erkrankung anbahnt.
Bei einer Essstörung sind der Umgang mit dem Essen und der eigenen Bewegung sowie das Verhältnis zum eigenen Körper häufig verzerrt.
Die Themen Essen, Körpergewicht und Figur bestimmen das Leben der Betroffenen und beeinflussen ihre Befindlichkeit stark. Das gilt auch für ihren Tagesablauf, ihre Gefühle, ihre Beziehungen zu anderen. Betroffene spüren immer mehr den körperlichen und psychischen Folgen des Hungerns ausgesetzt zu sein. Ihr Alltag ist geprägt von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und depressive Stimmungen.
Themen wie Kontrollverlust, Perfektionismus, aber auch das ständige Vergleichen mit anderen setzt die Erkrankten enorm unter Druck. Aus diesem Grund dient das Essen oder das „Nicht-Essen“ häufig auch zur Regulation emotionaler Bedürfnisse.
Allen Essstörungen gemeinsam ist die übermäßige Fixierung auf das Thema Essen, Gewicht und Figur sowie ein verringertes Selbstwertgefühl.
Kontakte:
Erstberatung BZgA, Telefon: 0221/ 892031
Adressen von Beratungseinrichtungen: www.bzga-essstoerungen.de
www.bundesfachverbandessstoerungen.de
Kinderärzte